Sichtbeton säuern
Säuern von Betonoberflächen

Geithner Bau Projekt: gesäuerte Oberfläche am City Cube Berlin.
Das Säuern ist ein chemisches Verfahren zur Bearbeitung von Sichtbetonoberflächen, bei dem die oberste Zementhaut gezielt mit Säure abgetragen wird. Ziel ist es, eine feinstrukturierte, gleichmäßige Oberfläche zu erzeugen, bei der die Gesteinskörnung leicht freigelegt und die natürliche Farbigkeit des Betons hervorgehoben wird.
Die Betonoberfläche wird zunächst gesättigt, um ein zu tiefes Eindringen der Säure zu verhindern. Anschließend wird die Säure gleichmäßig aufgetragen, reagiert mit dem Zementstein, und löst die feinen Bindemittelbestandteile. Nach der Einwirkzeit wird die Fläche gründlich mit Wasser abgespült und neutralisiert.

Geithner Bau Projekt: gesäuerte Oberfläche am City Cube Berlin.
Abstufungen beim Säuern von Sichtbeton
Die Wirkung des Säuerns hängt von verschiedenen Faktoren ab: Säuretyp, Konzentration, Einwirkzeit und Betonrezeptur. Die Abstufungen lassen sich grob wie folgt einteilen:
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Leicht gesäuert (feine Struktur)
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Nur die oberste Zementhaut wird angelöst
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Oberfläche bleibt relativ glatt, aber matt
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Gesteinskörnung ist nur minimal sichtbar
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Ideal für dezente Betonveredelung
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Mittel gesäuert (strukturbetont)
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Feinanteile werden stärker entfernt
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Die Gesteinskörnung tritt sichtbar hervor
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Gleichmäßige, leicht raue Oberfläche
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Betonfarbe wird intensiver wahrgenommen
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Stark gesäuert (deutlicher Kornaufschluss)
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Deutliche Freilegung der Zuschläge
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Stärkere Tiefenstruktur und Kontraste
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Oberfläche wirkt markanter und lebendiger
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Einsatz meist bei Fassaden oder Gestaltungselementen
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Vorteile gesäuerter Sichtbetonoberflächen
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Gleichmäßige, natürliche Oberflächentextur
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Farbton des Betons wirkt satter und definierter
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Beton wird optisch veredelt, ohne mechanische Bearbeitung
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Verbesserung der Haftung bei Folgebehandlungen (z. B. Beschichtung, Imprägnierung)
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Dauerhafte, witterungsbeständige Wirkung